WSOP 2016: Chris Ferguson setzt sich wieder an einen Poker-Tisch

PokerDie World Series of Poker, oder von Kennern einfach nur mit WSOP abgekürzt, ist in vollem Gange und neben dem üblichen Starteinsatz von 10.000 Dollar gibt es auch sonst einen sehr geschmeidigen Ablauf. So möchte man meinen, wenn da nicht ein Spieler wäre, der in der Vergangenheit durch seine Führungstätigkeiten bei Full Tilt für Aufsehen gesorgt hat. Seit 2010 hat sich der Mitbegründer der einstigen Online-Institution für Pokerspiele nicht mehr bei der World Series of Poker sehen lassen. 2011 ging es dann für Full Tilt bergab. Nun ist Chris Ferguson aber bei der WSOP 2016 zu Gast, zahlte wie alle anderen auch seinen Beitrag und zockt um den ganz großen Pot.

Was mit Full Tilt damals eigentlich passierte

Full Tilt Poker ist ein seit 2004 aktiver Pokerraum im Internet. Sieben Jahre schien alles gut zu gehen für die Seite und deren Betreiber. Dann kam es aber zu dem, was in der Pokergemeinde als „Schwarzer Freitag“ bezeichnet wird: im April 2011 wurde Full Tilt nebst anderen Pokerseiten vom FBI für Spieler geblockt und es gab umfangreiche Untersuchungen zu den Unternehmen hinter den Websites und zu deren Machenschaften. Zu diesen zählten nämlich Geldwäsche und umfangreiche Schneeballsysteme, die den Betreibern von Full Tilt zum Beispiel bis zu 444 Millionen Dollar gebracht haben sollen. Für Ferguson, der die Aussage verweigerte, verlief der anschließende Prozess glimpflich und Full Tilt wurde von einer anderen Firma aufgekauft; die Nutzer nach Möglichkeit ausgezahlt.

Chris Ferguson hält sich bei der WSOP 2016 bedeckt

Ein sicheres Auftreten ist wichtig für das Spiel am Pokertisch. Zu den Medien sagte Ferguson auch sehr selbstsicher „Ich bin nur zum Poker spielen hier“. Doch warum ausgerechnet jetzt und warum bei diesem Event? Wenn es ihm nur um das Zocken des Kartenspiels ginge, dann könnte Ferguson dies doch auch an hunderten, gar tausenden anderen Orten tun. Doch die WSOP ist in den USA bereits seit 1970 eine Institution, bei der es mittlerweile nicht mehr nur ums Spielen und Gewinnen des Pots geht, sondern auch um das Sehen und Gesehen werden. Was führt der Mitbegründer der einstmals betrügerisch handelnden Pokerplattform also im Schilde? Sucht er wieder die Nähe von finanzstarken Firmen, Werbeverträge oder andere Möglichkeiten, aus Poker Geld zu machen?

Sind alle Pokerräume und Online Casinos per se kriminell?

Seit dem „Black Friday“ oder „Schwarzem Freitag“ im April 2011 hat sich viel getan und es gibt nicht nur in den USA, sondern auch in Europa einige sehr kritische Auflagen für alle iGaming Seiten, die Echtgeld-Spiele und weitere Casino Games anbieten wollen. Kurzum: wenn eine Online Spielbank eine gültige Glücksspiellizenz aus einem EU-Mitgliedsstaat aufweisen kann, dann kann man sich sicher sein, dass man es mit einem seriösen und legalen Online Casino zu tun hat. Eine Ausbeutung der Spieler und eine Bereicherung der Unternehmer hinter der Seite sind so wie damals nicht mehr möglich. Dafür sorgen Aufsichtsbehörden, regelmäßige Überprüfungen von unabhängigen Einrichtungen und scharfe Gesetze. Das alles gilt natürlich nicht nur für Poker, sondern auch für die anderen Tisch- und Automatenspiele in Online Casinos.

 

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